Spielzeit für alle
Am vergangenen Samstagabend war für die Racoons vieles anders. Erstmals seit längerer Zeit konnte man ohne den Druck, unbedingt punkten zu müssen, in ein Spiel steigen. Dies aus dem einfachen Grund weil man sich bereits in der vorletzten Meisterschaftspartie den definitiven Ligaerhalt gesichert hatte. Es war also mehr oder weniger nebensächlich, ob am Ende Zähler mit aus Huttwil nach Hause genommen werden konnten, auch wenn man im Derby natürlich gerne als Sieger vom Platz gegangen wäre. Doch die Konstellation war eine andere und Ziel des abtretenden Cheftrainers, Daniel Christen, alle neunzehn mitgereisten Feldspielern sowie beide Torhüter ein letztes Mal in dieser Saison spielen zu lassen.
Gesagt getan, es kamen alle zum Einsatz. Die jungen Wilden, die während der ganzen Saison, das, durch Verletzungen und Absenzen, teils stark ausgedünnte Kader verstärkten und sich so ihre Spielzeit redlich verdienten, aber auch die in den vergangenen Spielen nur sporadisch forcierten Kräfte aus der so immens wichtigen “zweiten” Reihe.
Führung der Waschbären gleicht das Heimteam aus
Schwarzenbach trat ähnlich passiv ans Werk, wie bei der überraschenden Auswärtsniederlage vom vergangenen November in Buchsi. Doch die defensive Ausrichtung zeigte Wirkung. Die Waschbären kamen nur vereinzelt zu gefährlichen Abschlüssen und blieben meist im engmaschigen Defensivverbund der Huttwiler hängen. Trotzdem gingen die Racoons in der achten Minute nicht unverdient in Führung. Zumstein, nach zuletzt, toremässig, eher zähen Partien fasste sich Mal wieder ein Herz, suchte im Stile eines wasch(bär)echten Flügels den Abschluss und traf zum 1:0. Erst jetzt investierte Schwarzenbach etwas mehr und weil die starke zweite Buchser Linie im Abschluss sündigte und Black Creek zweimal traf stand es zur ersten Pause 2:1 für das Heimteam.
Zwei verspätete Weihnachtsgeschenke und ein geteiltes Schlussdrittel
Im zweiten Drittel wurden die Hausherren stärker, das Spiel aber plätscherte weiter mehrheitlich vor sich hin. Herzogenbuchsee musste nicht mehr und Schwarzenbach schien sich bereits auf ihre, am kommenden Wochenende gegen Frutigen beginnenden, Playoffs zu fokussieren und wollte wohl nicht wirklich mehr.
Mit zwei ziemlich grossen Geschenken ermöglichten die Gäste dem Heimteam im Mitteldrittel zwei relativ einfache Tore und weil dazwischen Zumstein ein weiteres Mal traf, stand es kurz vor Beginn des letzten Drittel, und wieder mächtig durchgewirbelten Linien, 4:2 für Black Creek.
Den Schlussabschnitt teilten sich die Mannschaften brüderlich auf. Einer für die Indianer zum zwischenzeitlichen 5:2 und kurz vor Spielschluss Zürcher für die Bären zum 3:5 und dann um ca. 21.30 Uhr war es geschafft, ein unspektakuläres Spiel, eine lange Saison und mehrere langjährige, schier unglaubliche Ären fanden mit dem Schlusspfiff im Derby gegen Schwarzenbach ein Ende.
Verdienstvolle Spieler treten ab
Für Beat Zurflüh, der in seinem letzten Spiel für das H1 als Spielführer fungierte, den ewigen Verteidiger Alex Hunziker, den Familienvater und ewigen Antreiber Florian Bösiger und mit grösster Wahrscheinlichkeit auch für den immer und stetig jungen Philippe Savary und den grossen Kämpfer und furchtlosen Marc Jost, dürfte es die letzte Saison in der ersten Mannschaft gewesen sein. Mehr Zeit für die Familie, Verletzungen, körperlicher Verschleiss und die Idee, den schon so lange herbeigeredeten und seit längerer Zeit auch überfälligen Umbruch einzuleiten, sind die unterschiedlichen Gründe warum diese Herren künftig kürzertreten und wohl nur noch im äussersten Notfall für die erste Mannschaft zur Verfügung stehen werden.
Die Abgänge wiegen schwer und dies nicht nur auf, sondern sicherlich auch neben dem Feld. Dem Unihockeysport und insbesondere den Racoons dürften indes wohl alle erhalten bleiben. Ist es doch das Ziel künftig ein zweites, weniger ambitioniertes Herren-Grossfeldteam in Herzogenbuchsee zu installieren und so Ehemalige im Verein zu halten und eine Plattform für das gesellige Zusammensein und Unihockeyspielen zu bieten.
Umbruch in der ersten Mannschaft
Für die erste Mannschaft bleibt zu hoffen, dass der Neue, heute noch nicht bekannte, starke Mann an der Bande der Waschbären mit den jungen Wilden genug Substanz ins Team bringt, um auch im kommenden Jahr die Liga zu halten. Die Aufgabe dürfte auf jeden Fall nicht einfacher werden auch in Anbetracht der Tatsache, dass möglicherweise weitere arrivierte Kräfte kürzertreten könnten, langzeitverletzte erst zurück ins Team kommen und für einige Schlüsselpieler in den kommenden Monaten die Rekrutenschule beginnt.
Das Gesicht der ersten Mannschaft wird sich auf jeden Fall verändern. Wie genau, dass werden die kommenden Wochen und Monaten zeigen. Wir aber sind zuversichtlich, gespannt und freuen uns nach einer ersten geglückten bereits auf die zweite, kommende Spielzeit. Vorher steht nun aber erst eine längere, trainingsfreie Zeit, inklusive obligater Abschluss-Teamreise an, ehe wir uns zur ersten Cuprunde, die wohl gegen Ende Mai stattfindet, wieder melden. Bis dann wünschen wir einen wunderbar, sonnigen Frühling und bedanken uns bei den zahlreichen und lautstarken Unterstützern und Unterstützerinnen an Heim- und Auswärtsspielen in dieser Saison. Ihr wart, wie immer, fantastisch.
#GoRacoons #DankeMittelholz #Unihockey
#NextDatesH1
- Teamreise
- Erste Cuprunde im Mai/Juni 2018, Gegner: Gladiators Münsingen
Schwarzenbach - Racoons Herzogenbuchsee 5:3 (2:1, 2:1, 1:1)
NASPO, Huttwil 97 Zuschauer. SR Biland/Biland
Tore: 8. Zumstein (Ryf) 0:1. 13. Schwarzenbach 1:1. 17. Schwarzenbach 2:1. 30. Schwarzenbach 3:1. 33. Zumstein (Sommer) 3:2. 35. Schwarzenbach 4:2. 47. Schwarzenbach 5:2. 58. Zürcher (Müller) 5:3.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Schwarzenbach
Racoons: Krebs/Mathys; Hunziker, Jost, Bösiger, Savary, Zurflüh; Sommer, Ryf, Stalder, Zumstein, Büchler; Mumenthaler, Müller, Fellinger, Leuenberger, Gygax; Zürcher, Stampfli (U21), Bill (U21), Thomi (U21).
Bemerkungen: Racoons ohne Bosshard, Hofer, Held (alle Verletzt).
Danke Christe, Älu, Bidu, Philu, Jost und Bösiger! Es war uns eine Ehre...
#Waschbärenbande