Mit dem Heimspiel gegen den Tabellenführer aus Waldenburg sind die Waschbären am vergangenen Sonntag in die Rückrunde gestartet. Nach einem furiosen Startfeuerwerk der Gäste stand es bereits nach 13. Minuten 0:4 aus Sicht des Heimteams. Zwar fingen sich die Racoons in der Folge, die Vier-Tore-Hypothek aus der Startviertelstunde wog bei der 5:9-Niederlage am Ende aber zu schwer.

Zum Start vom Gegner überrollt
Als es nach exakt 12. Spielminuten und 52 Sekunden zum vierten Mal hinter Torhüter Krebs einschlug, hatte Trainer Christen genug gesehen und beorderte seine erste Linie auf die Bank. Agiert wurde fortan mit zwei Linien, mit dem Ziel den Rhythmus des Spitzenreiters vorerst einmal zu brechen. Den Vorwurf, den Underdog aus Herzogenbuchsee zu unterschätzen, konnte man den Eagles auf jeden Fall nicht machen. Losgelegt hatten der SV mit dem Toreschiessen nach knapp drei gespielten Minuten und daraufhin ihr Score kontinuierlich erhöht. Wäre Krebs nicht gewesen, der Zwischenstand aus Sicht der Racoons wäre wohl noch ernüchternder ausgefallen.
Man kann an dieser Stelle aber auch nicht sagen, dass es die Racoons nicht versucht hätten. Man war bemüht, offensiv aber weitestgehend harmlos. Der Gegner aus dem Baselbiet trat schlicht zu dominant und abgeklärt auf, war Mal für Mal einen Schritt schneller, physisch auf der Höhe und auch im Kopf stets mindestens ein Gedanke weiter als die Buchser. Die Waschbären kämpften sich aber ins Spiel, fingen sich und konnten bis zur Pause durch ihren wiedergenesenen Captain, Tobias Büchler, und Neo-Verteidiger Mumenthaler auf 2:4 verkürzen.

Munteres Auf und Ab im Mitteldrittel
Wenige Sekunden nach Wiederanpfiff ins zweite Drittel gelang dem Heimteam, wiederum durch Büchler, gar der dritte Treffer und plötzlich schien Herzogenbuchsee zurück im Rennen um Punkte. Doch Waldenburg liess sich nicht aus der Ruhe bringen und erhöhte mit einem Doppelschlag in der 22. und 23. Minute auf 6:3. Die Kadenz, welche der Tabellenführer an den Tag legte, war bemerkenswert auch wenn es der zweiten Buchser-Linie um das Offensivtrio Büchler, Zumstein, Fellinger immer wieder gelang sich ebenfalls tief in der gegnerischen Platzhälfte festzusetzen. Es war dies die beste Phase des Heimteams. Man erspielte sich Chancen, liess zwar auch Möglichkeiten zu, befand sich aber in einem veritablen und offenen Schlagabtausch, den Waldenburg so sicher nicht geplant oder gar budgetiert hatte. Fellinger und Jost gelangen zwei weitere Tore, aber auch die Gäste scorten zweimal und so stand es knapp vor der zweiten Pause immer noch 5:7 aus Sicht der Hausherren, ehe die Baselbieter in der 39. Minute ein achtes Mal nachlegen konnten.


Waldenburg verwaltet - Buchsis Aufbäumen bleibt aus
Im letzten Drittel flachte die Partie zusehends ab. Bei Herzogenbuchsee hatte das Spiel mit zwei Linien viel Kraft gekostet und Waldenburg zog sich zur Resultatverwaltung immer Mal wieder zurück. Zudem waren die Unparteiischen plötzlich doch noch der Meinung, die eine oder andere Strafe auszusprechen und so blieb das erhoffte Unihockey-Rock’n’Roll im letzten Abschnitt weitestgehend aus. Ein frühes Tor hätte Buchsi gut getan und womöglich die Spannung nochmals zurückgebracht. Doch es wollte und sollte nicht sein.
Highlight aus Sicht der Berner: Krebs, der Franzose im Dienste der Oberaargauer, zeichnete sich mit einem gehaltenen Penalty gegen den ehemaligen deutschen Internationalen Mucha, aus und bewahrte seine Mannen mit weiteren Paraden vor grösserem Ungemach. Zum Schluss resultierte eine 5:9-Heimniederlage gegen einen der grossen Gruppenfavoriten.
Aus der Partie, welcher zwar durchaus auch positive Aspekte abzugewinnen sind, die jedoch Defizite im Laufspiel nach vorne und im Defensivverhalten offenbarte, sind nun die richtigen Schlüsse zu ziehen. Weitere Punkte wird es nur nur durch solidarischen Kampf, der richtigen Einstellung, guten Trainings, Leidenschaft und dem Auftreten als Einheit geben.

Nach den Duellen gegen die Nummer Zwei und Eins steht mit dem Spiel gegen die Nummer Drei in der Tabelle, den UHC Burgdorf, der nächste harte Brocken vor der Tür. Am kommenden Sonntag um 16.30 Uhr ist Spielstart in der Neuen Schützenmatte in Burgdorf. Das zweite Lokalderby innert vierzehn Tagen ruft. Zu verlieren gibt es dabei für die Christen-Truppe nichts. Burgdorf ist Favorit und Buchsi der Aussenseiter.

#GoRacoons #WeiterGehts

#NextDatesH1
SO, 10. Dezember 2017, 16.30 Uhr, Neue Schützenmatte, Burgdorf - vs. UHC Burgdorf
SA, 16. Dezember 2017, 19.00 Uhr, Sporthalle Moosmättili, Schüpfheim - vs. Schüpfheim

Racoons Herzogenbuchsee - SV Waldenburg Eagles 5:9 (2:4; 3:4; 0:1)
Mittelholz, Herzogenbuchsee 85 Zuschauer. SR Pascal Wantz | Daniel Bitterli
Tore: 4. SVWE 0:1. 10. SVWE 0:2. 11. SVWE 0:3. 13. SVWE 0:4. 17. Büchler (Zumstein) 1:4. 20. Mumenthaler (Büchler) 2:4. 21. Büchler (Zumstein) 3:4. 22. SVWE 3:5. 23. SVWE 3:6. 28. Fellinger (Büchler) 4:6. 29. SVWE 4:7. 29. Jost (Fellinger) 5:7. 39. SVWE 5:8. 48. SVWE (Ausschluss H’buchsee) 5:9.
Strafen: 3mal 2’ Minuten gegen Racoons. 1mal 2’ Minuten gegen Eagles.
Racoons: Krebs; Sommer, Hunziker, Bosshard, Zürcher, Savary; Mumenthaler, Jost, Fellinger, Zumstein, Büchler; Müller, Ryf, Bösiger, Gygax, Leuenberger; Mathys, Bill (U21), Stampfli (U21).
Bemerkungen: Racoons ohne Stalder, Zurflüh (Ferien/Abwesend), Hofer, Held (Verletzt).